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Accessibility Coverbild mit verschiedenen Geräten wie Smartphone, Desktop oder Tablet

Accessibility – Pflicht und Chance

Ab Juni 2025 ist digitale Barrierefreiheit kein "Nice-to-have" mehr. – doch sie ist weit mehr als nur eine rechtliche Vorgabe. Mit den richtigen Maßnahmen kannst du nicht nur gesetzeskonform bleiben, sondern auch deine Reichweite vergrößern, die Nutzererfahrung verbessern und von SEO-Vorteilen profitieren. In diesem Beitrag erfährst du, warum Barrierefreiheit wichtig ist, welche Anforderungen ab 2025 gelten und wie du Accessibility effizient in deine Webanwendung integrierst.
Philipp Sanchez Paetzmann
Philipp Sanchez Paetzmann
18. Januar 2025

Was dich erwartet

  • Was Accessibility im Web bedeutet
  • Rechtliche Anforderungen ab 2024
  • Accessibility in der Praxis
  • Die Vorteile der Barrierefreiheit
  • Fazit

Was Accessibility im Web bedeutet

Der Digitale-Raum ist mittlerweile fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Genau wie in öffentlichen Räumen sind viele Menschen auf eine barrierefreie Umgebung angewiesen, um uneingeschränkt teilhaben zu können.

Digitale Barrierefreiheit stellt sicher, dass Webseiten und Software für alle nutzbar sind. Dies wird durch die WCAG 2.1 Richtlinien (Level AA) gewährleistet.

a11y level.png

Die Guidline hat die folgenden Ziele

  • Wahrnehmbarkeit: Inhalte müssen für alle Sinne zugänglich sein (z. B. Textalternativen für Bilder).
  • Bedienbarkeit: Nutzer können Inhalte mit Maus, Tastatur oder assistiven Technologien steuern.
  • Verständlichkeit: Content und Navigation sind klar und einfach gestaltet.
  • Robustheit: Applikation / Seite funktionieren mit verschiedenen Geräten und Technologien.

Barrierefreiheit im digitalen Raum ist also wie eine gut beschilderte Rampe: Sie sorgt dafür, dass jeder ans Ziel kommt. Für Screenreader-Nutzer bedeutet das z. B. klare Strukturen, alternative Texte und semantisches HTML, um Inhalte zugänglich zu machen.

Rechtliche Anforderungen ab 2025

Ab Juni 2025 müssen Unternehmen, die digitale Produkte oder Dienstleistungen anbieten, barrierefrei sein. Konkreter heißt das:

  • Webseiten, Onlineshops und Software müssen WCAG-AA-konform sein.
  • Verstöße können mit Bußgeldern von bis zu 100.000 € geahndet werden.
  • Ausnahmen gelten nur für Kleinstunternehmen oder unzumutbare Belastungen.

Hier findest du genaue angaben dazu: Barrierefreiheitsstärkungsgesetz Webseite

Warum jetzt handeln?

Webseiten, die nicht barrierefrei sind, riskieren nicht nur rechtliche Probleme, sondern verlieren auch potenzielle Kunden. Etwa 20 % der Bevölkerung leben mit einer Behinderung – das sind 20% potenzieller Umsatz, der für dich oder dein Unternehmen links liegen bleibt.

Accessibility in der Praxis

Barrierefrei zu gestalten bedeutet, Design, Entwicklung und Inhalte so zu gestalten, dass sie für alle Nutzer gleichermaßen zugänglich sind. Dafür sind klare Strukturen, optimierte Technologien und regelmäßige Tests erforderlich. Im Folgenden zeigen wir dir, wie du grundlegend Accessibility in deinem Projekt integrieren kannst.

Barrierefreies Design

Die UI bildet die Basis für Barrierefreiheit. Wichtige Prinzipien:

  • Kontraste: Ein Kontrastverhältnis von mindestens 4,5:1 ist Pflicht.
a11y kontrast.png
  • Barrierefreie Typografie: Große, klare Schriftarten mit ausreichendem Zeilenabstand verbessern die Lesbarkeit.
a11y typo-2.png
  • Visuelle Hierarchie: Statt in einem Menü den Aktiven Menü-Punkt nur mit Farbe zu indizieren sondern auch mit einem Visuellen Indikator.
a11y visuell-2.png

Hier findest du eine Checkliste für dein A11y Projekt

Barrierefreie Entwicklung

Entwickler tragen die Verantwortung, die UI korrekt umzusetzen.

  • Semantisches HTML: Nutze Tags wie <header>, <main> und <button>, um die Struktur klar zu machen.
  • Tastaturfreundlichkeit: Interaktive Elemente wie Buttons oder Links müssen mit der Tab-Taste erreichbar sein.
  • ARIA-Attribute: Ergänze Funktionen, wenn HTML nicht ausreicht (z. B. aria-label für Buttons ohne sichtbaren Text).

❌ Schlechtes Beispiel ❌

1export default function Search() {
2return (
3  <form>
4    <input type="text" placeholder="Suche..." />
5    <button>🔍</button>
6  </form>
7);
8}

✅ Gutes Beispiel ✅

1export default function AccessibleSearch() {
2  return (
3    <form role="search" aria-label="Website durchsuchen" className="flex gap-2">
4      <label htmlFor="search" className="sr-only">
5        Suche
6      </label>
7      <input
8        id="search"
9        type="text"
10        placeholder="Suche..."
11        autoComplete="off"
12        className="border rounded-md p-2"
13      />
14      <button type="submit" className="bg-blue-600 text-white px-4 py-2 rounded-md">
15        <span aria-hidden="true">🔍</span> <span className="sr-only">Suche starten</span>
16      </button>
17    </form>
18  );
19}

Ist das schon alles? Nein! In Barrierefreier Entwicklung passiert viel auch hinter den Kulissen der UI.

  • Performance & Ladezeiten: Langsame Webseiten sind für alle frustrierend, aber besonders für Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder schlechter Internetverbindung ein echtes Hindernis. Optimierungen wie Lazy Loading, effizientes Caching und minimierte JavaScript-Bundles verbessern die Zugänglichkeit massiv.
  • Responsives Design: Inhalte müssen sich flexibel an unterschiedliche Bildschirmgrößen und Eingabemethoden anpassen – von Screenreadern über Touchscreens bis hin zu Sprachsteuerungssystemen.
  • Robuste Technologien: Semantisches HTML, standardkonforme API-Responses und *progressive Enhancement stellen sicher, dass die Webseite auf verschiedenen Geräten und mit assistiven Technologien zuverlässig funktioniert.

Testen nicht vergessen!

Testing ist ein entscheidender Bestandteil barrierefreier Entwicklung. Schon während der Entwicklungsphase solltest du automatisierte und manuelle Tests regelmäßig implementieren, um Barrieren frühzeitig zu erkennen. Tools wie Lighthouse, axe DevTools und WAVE helfen dabei, potenzielle Probleme aufzudecken. Doch auch manuelle Tests mit Screenreadern, Tastaturnavigation und Farbkontrastprüfungen sind wichtig, um sicherzustellen, dass Anwendungen wirklich für alle zugänglich sind. Barrierefreiheit ist also ein kontinuierlicher Prozess.

Die Vorteile der Barrierefreiheit

Wie eingangs bereit erwähnt ist Barrierefreiheit bald verpflichtend, aber das bedeutet in keinem Fall einen Nachteil für die Unternehmen! Im Gegenteil der A11y Act bietet viele Chancen, die Gewinne für Unternehmen zu Steigern und neue zufriedenere Kunden zu generieren.

Eine größere Zielgruppe

Barrierefreiheit bedeutet nicht nur, dass Menschen mit Behinderungen deine Webseite nutzen können. Sie verbessert die Nutzung für alle, z. B.:

  • Ältere Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen.
  • Nutzer mit temporären Einschränkungen (z. B. gebrochenem Arm).

SEO-Optimerung

Barrierefreie Webseiten sind besser für Suchmaschinen optimiert, da strukturierte Inhalte leichter analysiert werden können. Man geht davon aus, dass barrierefreie Webseiten einen ca. 10 % höheren organischen Traffic erzielen.

Kostenersparnis und höhre Conversions

Barrierefreie Webseiten reduzieren die Support-Anfragen, da Nutzer seltener auf Probleme stoßen. Zufriedene Nutzer die ungehindert dein Produkt nutzen können sind gewillter Produkte zu kaufen. Nichts ist frustrierender als ein Warenkorb mit Hindernissen.

Fazit: Barrierefreiheit als Wettbewerbsvorteil

Barrierefreiheit ist keine Belastung, sondern eine Investition in die Zukunft. Sie stärkt dein Markenimage, erhöht die Reichweite und verbessert die Nutzererfahrung. Warte nicht – gestalte deine Webseite noch heute barrierefrei und sei der Konkurrenz einen Schritt voraus!

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